Schlosspark Dieskau
Der Dieskauer Park bildet die wahrscheinlich schönste Naturoase in ganz Kabelsketal. Er befindet sich ungefähr südöstlich von Halle (Saale) und umfasst rund 67 Hektar Land. In ihm befinden sich zahlreiche Wege mit Brücken, Skulpturen, so wie der Große Mühlteich, das Bächlein, die Reide und weitere Teiche und Kanäle. Der Schlosspark ist ein Ort der Entspannung für die Bevölkerung, aber auch für Besucher von außerhalb. Im normalen Schritttempo kann man den ganzen Park innerhalb einer bis anderthalb Stunden ablaufen. Zudem kann man sich nach einem Spaziergang im Schloss-Café oder im „Haus am Park“ mit einer Tasse Kaffee stärken. Besucher können ebenfalls an Führungen durch den Park teilnehmen. Die Parkanlage wird vom Förderverein „Park Dieskau“ e.V. gepflegt, gehütet und gestaltet.
Geschichte
Ab dem Jahr 1775 wurde der Schlosspark im Auftrag von Carl Christoph v. Hoffmann errichtet. Davor befand sich dort eine relativ baumlose, sumpfige Fläche. Der Gartenarchitekt Johann George Gottlieb Schoch formte den Park im englischen Stil, wobei der Wörlitzer Park als Vorbild diente. So legte er Wiesenflächen, Koniferen, Baumgruppen mit verschiedenen Baumarten wie z.B. Rotbuchen, ein Teehäuschen und Teiche mit Kanälen an, welche von der Reide gespeist werden.
Schon 1786 wurde der damals neu angelegte Park löblich an der Universität Halle erwähnt, so dass er zum Treffpunkt für Studenten und Professoren wurde. Diese traten natürlich gerne in Kontakt mit dem Parkbegründer und damaligen Kanzler der Universität Halle, Carl Christoph v. Hoffmann, um mit ihm bei Spaziergängen durch den Park zu debattieren und zu diskutieren. Aber auch einige Berühmtheiten besuchten Dieskau und dessen Park. 1799 waren König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen und seine Frau, Königin Luise zu Gast. Selbst Goethe soll einst Besucher des Parks gewesen sein. Doch dies ist leider nicht bestätigt und bleibt somit nur ein Gerücht. Jedoch wurde zur Erinnerung an den Besuch von der preußischen Königin ein Ahornbaum gepflanzt, so wie ein Denkmal, „Der Königin Luisenstein“ errichtet, welches leider um 1806 von den in Dieskau einquartierten Franzosen zerstört und nicht wieder erneuert wurde.
Der Dieskauer Park wurde all die Jahre stets von seinen Besitzern gepflegt. Die Rasenflächen wurden regelmäßig von Schafherden kurz gehalten und noch vor dem zweiten Weltkrieg hat man die Wege abgeeggt.
Zu DDR-Zeiten bekam der Teich über einen Graben vom Hufeisensee in Halle eine Frischwasserzufuhr. Das Wasser wurde über den heute nicht mehr existierenden Graben in den Zollteichwiesengraben gepumpt. Zudem wurde eine intensive Karpfenzucht mit Zufütterung betrieben, so dass der Teich durch große Mengen an organischem Material belastetet wurde. Deshalb errichtete man Belüftungswalzen im Teich, die für eine bessere Sauerstoffzufuhr und -durchmischung sorgten.
Auf der gesamten Parkanlage befinden sich Skulpturen, Denkmäler und Hinweise auf historische Gebäude aus verschiedenen Zeiten. Beispielweise findet man eine alte Säule, welche an den Kartoffelkrieg erinnern soll. Man nennt diesen Krieg auch den bayrischen Erbfolgekrieg, in dem sich Friedrich der Zweite von Preußen und Kaiser Joseph der Zweite von Österreich gegenüberstanden. Auf der Säule steht geschrieben: „1779 13. Mai dem Frieden“.
In den Teichen (großer Mühlteich, Hoffmannsteich, Lautschteich, welcher heute versumpft ist) wurden seit über 500 Jahren Fischzucht (überwiegend Karpfenzucht) betrieben. Dies wurde erstmals 1456 urkundlich erwähnt. Der Zollteichwiesengraben und überschüssiges Wasser aus dem Osendorfer See, welches über ein Überleitungsrohr zugeführt wird, speisen den Großen Mühlteich. Dieser Graben trennt die Teiche in zwei Bereiche. So liegen im westlichen Bereich nördlich der Lautschteich und südlich der Hoffmannsteich. Östlich des Grabens liegen nördlich der Nixenteich und südlich ein weiterer Teich (Kramerteich oder auch Wilhelmteich). Leider sind beide Teiche sehr stark verlandet, so dass nur noch Verschilfungen auf ihre Existenz hinweisen.
Auf einem weiteren Platz am Teich befindet sich eine Säule mit einer Urne, welche vom Sohn Hoffmanns gesetzt wurde. Auf der Innenschrift steht in Latein: „Viro bono Patri optimo fillius Aemilius Hoffmannus“. Dies bedeutet zu Deutsch: „Dem guten Mann und besten Vater von seinem Sohn Aemilius Hoffmann“.
Am Ende des großen Mühlteichs befindet sich der sieben Meter hohe Goldhagen-Obelisk, welcher auch unter den Namen „der graue Stein“ oder auch „weiße Säule“ bekannt ist und mit der Innenschrift „Goldhagen, dem rechtschaffenen Manne, dem gelehrten Arzte, dem redlichen Freunde von Hoffmann“ versehen ist.
Zudem befand sich am Ende des Dieskauer Parks eine Wassermühle, welche ehemals 1750 eine oberschlächtige Wassermühle (d.h. das Wasser fällt von oben herab in die Wasserradzellen und setzt das Rad in Bewegung) mit zwei Gängen und einer Ölmühle war.
Natürlich hat der Schlosspark Dieskau noch mehr zu bieten. Der Förderverein ,,Park Dieskau“ e.V. plant stets Veranstaltungen im Park und verwirklicht immer wieder neue Ideen, um den Park noch attraktiver zu gestalten. Wenn Sie gerne mehr über den Park, Veranstaltungen und Projekte erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unter diesen Link die Internetseite des Parkvereins: Park Dieskau | Der schönste Park in ….