Kirche Sankt-Anna (Dieskau)

Die Sankt-Anna-Kirche in Dieskau ist eine evangelische Kirche, welche dem Pfarrbereich Dieskau im Kirchenkreis Halle (Saale) zugeordnet wird. Zusammen mit Lochau, Dölbau, Großkugel, Burgliebenau, Röglitz, Raßnitz (Weßmar) und Döllnitz bilden sie den Kirchgemeindeverband Elsteraue-Kabelsketal. Sie liegt nördlich vom Schloss Dieskau auf einer Anhöhe. Der gegenwärtige Pfarrer (Stand: 2022) ist Christoph Behr. Er ist seit 2019 im Amt. In regelmäßigen Abständen finden Veranstaltungen wie beispielweise Gottesdienste oder Konzerte statt. Die Kirche hat täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Zudem befindet sich das Pfarramt direkt nebenan.

Geschichte

Die Dieskauer Kirche entstand ungefähr im 15. Jahrhundert als katholische Kirche. Ihr Stifter war wahrscheinlich Otto von Dieskau (gestorben 1490). Jedoch ist dies nicht sicher, da genaue Aufzeichnungen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verbrannt worden. Im Jahr 1728 hat man die Kirche als evangelische Saalkirche saniert. Südlich des Kirchenschiffes errichtete man eine Patronatsloge und die Hoffmannsche Grabkapelle, welche wahrscheinlich von Adam Friedrich Oeser in der Zeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entworfen wurde. Um 1730 fügte man einen Kanzelaltar mit Kanzelkorb hinzu. Der Orgelprospekt stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1775. Um 1760 wurde ein Epitaph außen an der Kirche für Christian Friedrich Hübner und seine Ehefrau errichtet. Im Jahre 1770 setzte man Johanna Theresia Augusta von Hoffmann (Ehefrau vom Kanzler der Universität Halle: Carl Christoph von Hoffmann) im Grabmal der Kapelle bei. Von 1892 bis 1927 amtierte der Theologe Robert Pasche als Pfarrer der Kirche Dieskau. Er war einer der Mitgründer des Halleschen Pfarrvereines. 1916 wurde die Orgel von der Orgelfirma E.F. Walcker & Cie (Ludwigsburg) erbaut. 1931 fertigte die Gießerei Ulrich (Niederlassung Kempten) drei Glocken (d‘-f‘-a‘) an, wobei heute nur noch die mittlere Glocke erhalten ist. Im Jahre 1932 kam es zum Brand in der Kirche, so dass die achteckige Haube des Turmes erneuert werden musste.

Architektur

Die Sankt-Anna-Kirche besitzt einen barocken Baustil und ist vom Typus her eine Saalkirche. Sie ist ein Putzbau mit einem querrechteckigen, ins Achteck übergehenden Turm, welcher eine typisch barocke Haube besitzt. Die Kirche besitzt eine Patronatsloge und die Hoffmansche Grabkapelle. Im Innenraum findet man zudem eine verputzte Holztonne, eine Hufeisenempore, einen Kanzelaltar, ein Taufgestell, ein Lesepult und der Orgelprospekt. Im Umfeld der Kirche befindet sich ein Friedhof mit Grabmalen im barocken und klassizistischen Stil.

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